Suchen
Home
     
  Porträt
        
 

 
Ein Mitschüler, Hans Byland, gibt eine ausführliche Beschreibung von Einsteins Spiel:

"Eines Tages trafen wir uns, um Mozartsonaten zu spielen. Als Einsteins Geige zu singen anhob, schien das Gemach sich zu weiten - zum ersten Mal entstand der ganz echte Mozart vor mir, umflossen von der hellenischen Schönheit seiner klaren Linie, bald in schalkhafter Grazie, bald machtvoll erhaben. <Das ist gottvoll, wir müssens wiederholen!> rief er aus. Welch feuriges Spiel! Ich erkannte ihn nicht mehr; das war also der geniale Spötter, der so viele vor den Kopf stieß.

Es konnte nicht anders sein. Einstein zählte zu den Doppelnaturen, die durch eine stachlige Hülle das zarte Reich ihres intensiven Gefühlslebens zu schützen wissen. Aber oft, nachdem kaum der letzte Ton verklungen war, riß uns ein Witzwort aus unserem Himmel herab, die Stimmung mutwillig zerstörend. Jede Gefühlsschwärmerei haßte er und bewahrte sich auch in leicht entzündlicher Umgebeung ein kühles Blut."
 
    © 1998-2010 Anja Haselmann  - Rechte am Archivmaterial liegen beim jeweiligen Urheber         » » Zum Impressum